Was ist eigentlich Sportsponsoring?

Lesezeit: 5 Minuten

Für Marken und Unternehmen wird es immer wichtiger sich zu differenzieren. Viele Märkte sind stärker als je zuvor gesättigt und die Zahl der Konkurrenten ist hoch. Sportsponsoring bietet eine hervorragende Plattform, um breite und heterogene Zielgruppen zu erreichen und profitiert gleichzeitig von einer hohen Akzeptanz.  

Sport verbindet Menschen weltweit

Adidas und die Deutsche Fußballnationalmannschaft, Borussia Dortmund und Evonik, Michael „Air“ Jordan und Nike  - es gibt viele ikonische Sportsponsorings, bei denen die Partner stark miteinander assoziiert werden. Aber auch weniger langjährige und umfassende Sponsoringpartnerschaften bieten Unternehmen viele Chancen, ihre Kommunikations- und Marketingziele zu erreichen. 

Denn darum geht es in erster Linie beim Sportsponsoring: Unternehmen nutzen die emotionale Kraft des Sports als Plattform für ihre Kommunikationsbedürfnisse – sei es zur Bekanntheitssteigerung, zum Imageaufbau, zur Steigerung des Abverkaufs oder auch zur Vermittlung von gesellschaftlichen und nachhaltigen Werten, was im Rahmen des  Purpose Driven Marketing – also der Kommunikation der Haltung einer Marke -  wichtig ist für das Employer Branding, die Ansprache neuer, jüngerer Zielgruppen oder auch die Ansprache von Frauen. 

Warum das so gut funktioniert? Sport verbindet Menschen weltweit. Das Mitfiebern beim sportlichen Wettkampf, die Freude über den Sieg der eigenen Mannschaft oder auch die gemeinsame Trauer bei einer Niederlage – kaum etwas vermag Emotionen derart zu wecken wie der Sport.  Sportsponsoring ermöglicht es Unternehmen, hautnah dabei zu – im Falle eines Trikotsponsorings sogar im wahrsten Sinne des Wortes – und ihre Produkte, Leistungen und Werte in einem emotionalen und aufmerksamkeitsstarken Umfeld authentisch zu präsentieren.  


Mehr als 100 Jahre Sportsponsoring 

Die Anfänge des Sportsponsorings reichen mehr als 100 Jahre zurück. Begonnen hat alles mit der Vergabe von Namensrechten: Mit dem Fenway Park, der Heimspielstätte des US-amerikanischen Major League-Baseball-Teams Boston Red Sox, wurde 1912 erstmals ein Stadion nach einem Unternehmen benannt. 1926 folgte die Umbenennung der Heimspielstätte der Chicago Cubs in Wrigley Field. Bis heute trägt das Stadion des MLB-Teams den Namen des amerikanischen Kaugummiherstellers. Wie in keinem anderen Land prägen kommerzielle Namensgeber die Sportstättenlandschaft der USA. 

Die Geburtsstunde des Sportsponsorings in Deutschland schlug vor 50 Jahren beim Spiel von Eintracht Braunschweig gegen den FC Schalke 04: Am 24. März 1973 warb mit Jägermeister erstmals ein Unternehmen auf dem Trikot der „Löwen“ – eine Revolution in der 1. Fußball-Bundesliga.  

In den kommenden Jahren liefen viele weitere Bundesligavereine wie Fortuna Düsseldorf, der HSV oder MSV Duisburg erstmals mit einem Logo auf der Brust auf. Bereits in der Saison 1979/1980 hatten alle Vereine einen Trikotsponsor. Mit den steigenden Einnahmen folgte auch eine zunehmende Professionalisierung der Branche. Seit der Gründung im Jahr 1987 trägt SPORTFIVE als Pionier und Innovator zur Weiterentwicklung des Sportbusiness bei – und führte z.B. im Jahr 2001 mit der Umbenennung der HSV-Heimspielstätte in AOL Arena das Naming Right auch in Deutschland ein. 

  • 71,4 Mrd. Euro

    sportbezogener Konsum der Privathaushalte jährlich in Deutschland

  • 45,76 Mio.

    Millionen Sportinteressierte in Deutschland

  • 19,94 Mio.

    Millionen besonders Sportinteressierte in Deutschland (Quelle: VSA)

Unverzichtbare Einnahmequelle für den Sport 

Als eine der Haupteinnahmequellen im Profisport und wichtige Säule der Finanzierung im Breitensport ist Sportsponsoring heute nicht mehr wegzudenken. Dabei sind Konsumenten einem Sponsoring gegenüber positiver eingestellt als klassischer Werbung in den Massenmedien, denn sie wissen, dass sich ihr Lieblingsverein und der Sport an sich ohne Sponsorings nur schwer finanzieren könnte (Quelle: Studie von SPORTFIVE und OneFootball)  

In der Saison 2021/22 erzielten die Vereine der 1. Fußballbundesliga im Schnitt einen Sponsoringumsatz von 49,7 Mio. Euro (Quelle: SPOBIS Bundesliga Report 2022/23). Für die Saison 2022/23 sind die größten Einnahmequellen der Fußball-Bundesligisten dabei folgende Sponsoringformen: 

  • Trikotsponsoring (283,3 Mio. Euro) 

  • Ärmelsponsoring (44,4 Mio. Euro) 

  • Ausrüster (135,6 Mio. Euro) 

  • Namensrecht (51,45 Mio. Euro) 

Was auffällt: Sponsoren aus eher rationalen und erklärungsbedürftigen Branchen sind oftmals besonders präsent vertreten - so z.B. die Finanzdienstleister- und -Versicherungsbranche mit insgesamt zwölf Trikot-, Naming Right- oder Ärmelsponsorings in der Bundesligasaison 2022/23. Der Grund liegt auf der Hand: Sportsponsoring bietet Unternehmen die Chance, ihre Marke sowie ihre Produkte und Dienstleistungen emotional aufzuladen und ihre Zielgruppen in einem aufmerksamkeitsstarken und positiven Umfeld anzusprechen. 

Das Trikotsponsoring ist für Unternehmen nach wie vor eines der erfolgreichsten Mittel im Bereich des Brand Marketings innerhalb des Sports. Marken können bereits im ersten Jahr ihrer Partnerschaft hohe Wirkungseffekte erzielen.  Ob im linearen Fernsehen, in Highlight-Videos auf YouTube oder bei TikTok und Twitch – Sponsoren auf den Trikots der Bundesligisten stehen bei nahezu jeder Berichterstattung und Content im Blickpunkt. Doch egal für welche Sponsoringform sich ein Unternehmen letztendlich entscheidet – wichtig ist es, ausreichend Budget einzuplanen für die Aktivierung, das Herzstück eines Sponsoringengagements.  

Benefits des Sportsponsorings

  • Emotionale Verbindung

    Die Leidenschaft, die Fans für ihre Sportteams und -spieler:innen empfinden, schafft eine starke emotionale Bindung. Diese emotionalen Verbindungen bieten Marken die Möglichkeit, sich mit den Werten und Leidenschaften der Sportfans zu verknüpfen und dadurch eine tiefere Beziehung zu ihrer Zielgruppe aufzubauen.

  • Breite Zielgruppe

    Sport zieht Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts und Hintergrunds an. Dadurch bietet er Marken die Möglichkeit, eine breite Zielgruppe anzusprechen und ihre Reichweite zu erweitern. Egal ob Fußball, Basketball, Tennis oder andere Sportarten – jede Sportart hat ihre eigene Fanbasis, die potenzielle Kunden für Marken darstellt.

  • Positive Assoziationen

    Sport wird oft mit positiven Werten wie Teamgeist, Fairplay, Durchhaltevermögen und Erfolg in Verbindung gebracht. Indem Marken sich mit dem Sport assoziieren, können sie diese positiven Werte auf sich selbst übertragen und ein positives Image aufbauen.

  • Große Aufmerksamkeit

    Sportveranstaltungen ziehen eine große Anzahl von Zuschauer:innen an, sei es im Stadion, vor dem TV oder über Online-Streaming. Diese Aufmerksamkeit bietet Marken die Möglichkeit, ihre Botschaften einem breiten Publikum zu präsentieren und ihre Bekanntheit zu steigern.

  • Aktivierungs-potentiale

    Sport bietet vielfältige Möglichkeiten für Marken, mit ihrer Zielgruppe in Interaktion zu treten, z.B. durch Aktionen vor Ort, Fan-Engagement oder Influencer-Marketing. Diese Aktivierungen ermöglichen es Marken, ihre Botschaften erlebbar zu machen und eine langfristige Bindung zu den Verbraucher:innen aufzubauen.

Fans von Frauensportarten kaufen mit einer 25% höheren Wahrscheinlichkeit Sponsorenprodukte als Fans von Männersportarten.

Was bewirkt Sportsponsoring? 

Gewünschte Ziele sind das eine, aber was kann Sportsponsoring eigentlich tatsächlich bewirken? Es gibt natürlich ökonomische Auswirkungen, wie zum Beispiel eine Absatz- oder Umsatzsteigerung. Parallel gibt es aber auch Wirkungen bei der Zielgruppe, also den Konsumenten. Sponsoring schafft ein Markenbewusstsein bei den Konsumenten und unterstützt den Wiedererkennungswert, die Sympathien, Präferenzen sowie die Emotionen gegenüber einer Marke.  

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Verbraucher ein Produkt eines sponsernden Unternehmens kauft, ist höher, als bei einem Produkt, dessen Unternehmen kein Sponsorship eingegangen ist. Diese Wahrscheinlichkeit ist bei Fans von Frauensportarten noch einmal stärker ausgeprägt: Laut einer Studie von The Space Between kaufen diese mit einer 25% höheren Wahrscheinlichkeit Sponsorenprodukte als Fans von Männersportarten. Ein weiteres Studienergebnis: 50 % der weiblichen Sportfans sind der Meinung, dass Sponsoren die „Welt zu einem besseren Ort“ machen sollten. Bei männlichen Sportfans stimmen diesem Punkt nur 20% zu.   

Die Kaufabsicht hängt auch von der emotionalen Bindung der Fans zum Sponsor ab, weswegen die Absicht zum Kauf steigt, wenn das gesponserte Team eine loyale Fangemeinde hat.    

Die Zukunft des Sportsponsorings 

Sportsponsoring hat sich im Marketingmix der Unternehmen einen wichtigen Platz erarbeitet und bietet eine Plattform, sich zu positionieren und aufmerksamkeitsstarke Botschaften zu übermitteln. In den nunmehr 50 Jahren seines Bestehens in Deutschland hat sich das Sportsponsoring permanent weiterentwickelt, ist professioneller, ganzheitlicher, digitaler und nachhaltiger geworden. Als „nächstes großes Ding“ rückt nun der Frauensport stärker ins Zentrum der Marketingaktivitäten. Einer Studie der Sportberaterfirma The Sports Consulting zufolge soll sich der weltweite Markt im Frauensport bis 2030 knapp verdreifachen – im Gegensatz zu vielen Disziplinen im Männersport, bei denen das Wachstum bereits ausgereizt ist. 

Doch egal welche Zielgruppe ein Unternehmen mit einem Sponsoring letztlich erreichen will, eines steht fest: Mit seinen großen Emotionen bleibt der Sport eines der letzten Lagerfeuer der Gesellschaft und verbindet Menschen weltweit. 

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