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Unerkanntes Potenzial: Trainingswear-Partnerschaften im Fußball

Immer häufiger tragen internationale Fußballteams im Training oder auf ihrer Warm-Up-Bekleidung einen anderen Sponsor als auf dem klassischen Trikot. In Deutschland ist das Potenzial dieses Sponsorings noch nicht wirklich erkannt worden - dabei bietet es für Unternehmen sowie für Rechtehalter zahlreiche Vorteile. In diesem Artikel werfen wir einen Blick darauf, welche Bedeutung ein Sponsoring auf Trainingsbekleidung von Fußballmannschaften haben kann. Wir beleuchten die Vorteile für Sponsoren, erfolgreiche Partnerschaften im Ausland sowie die Potenziale und Möglichkeiten für Vereine in der Bundesliga.

Mehr Interaktion durch Trainingskleidung

Einer der größten Vorteile bei diesen Trainingswear-Partnerschaften ist die Möglichkeit einer verstärkten Interaktion mit den Fans und somit auch einer höheren Reichweite, die die Sponsoren auf diesem Weg erhalten können. Sowohl Vereine als auch die Spieler selbst teilen Fotos und Videos der Trainingseinheiten und erreichen damit unzählige Menschen über ihre Social Media Kanäle. Gerade diese nativen Verlängerungen treiben die Reichweite nach oben und bieten Content auch außerhalb der Spieltage, der besonders authentisch ist. Auch die lokale Präsenz am Trainingsgelände erhöht die Sichtbarkeit der Marke für Fans und Besucher.

Besonders unter der Woche sind Trainingsformate auf Social Media eine gute Möglichkeit, Mehrwerte für Fans zu schaffen. Exklusive Einblicke, Highlight-Clips oder Challenges, an denen Spieler teilnehmen, sind von Vereinen oft genutzte Formate - und die Trainingskleidung ist automatisch mit im Fokus. Zieht sich zudem ein Storytelling durch den Content, der zu den Werten des Trainingssponsors passt, kann der Mehrwert einer solchen Partnerschaft noch höher sein. Bei der Partnerschaft zwischen Manchester City und der Kryptobörse OKX sagt beispielsweise Haider Rafique, Global Chief Marketing Officer: "Der wahre Mut und die Ausdauer werden auf dem Trainingsgelände aufgebaut. Das ist die Art und Weise, wie wir neue Nutzer auf unserer Plattform fördern wollen."

Trainingswear-Aktivierungen können zudem Brücken zwischen der digitalen und analogen Welt schlagen und den Fan mit mit den Spielern auf dem Trainingsplatz verbinden. Gut setzt das auch hier wieder ManCity um, indem Trainingswear-Sponsor OKX beispielsweise Street Art in Manchester macht, oder der House-Music-Pionier Oliver Heldens zusammen mit dem Manchester City-Spieler Jack Grealish im „Mixing in the Metaverse“-DJ-Set auftritt. All diese Aktivierungen zahlen auf das Community Marketing ein und verbinden die Fans, die auf der ganzen Welt verteilt sind, mit der Mannschaft und der Marke.

Best Case: Chelsea FC x Trivago

Besonders erfolgreich in Sachen Trainingswear-Partnerschaften ist die Zusammenarbeit von Trivago mit dem FC Chelsea. Mit der von SPORTFIVE vermittelten Partnerschaft kann das Reiseportal über die Kanäle von Chelsea knapp 92 Millionen Follower erreichen, durch die Accounts der Fußballer weitere 190 Millionen Menschen. Während der Hauptsponsor nur an Spieltagen auf den Social Media Kanälen präsent ist, ist Trivago mit ihrem Sponsoring auf der Trainingskleidung unter der Woche quasi dauerpräsent. Laut OMR liegt so der Marktwert der Werbefläche auf dem Trainingstrikot bei bis zu 40 Millionen Euro.

Mehr erfahren

Internationale Fußballvereine und ihre Trainingswear-Partner

Tottenham Hotspur & Getir

AC Mailand & eFootball

Manchester City & OKX

Inter Mailand & LeoVegas

Feyenoord Rotterdam & Jex

Real Betis & Corday

Potenzial auch für deutsche Vereine

Während schon einige Vereine in Europa mit Trainingswear-Partnern zusammenarbeiten, gibt es noch kaum einen Club in der Bundesliga, der dieses Potenzial nutzt. Dabei werden diese Sponsorships an Trainingstagen nicht durch die DFL reguliert und können je nach Wunsch des Vereins umgesetzt werden.

Anders sieht es an Bundesliga-Spieltagen aus, aber auch hier gibt es Möglichkeiten für diese Art des Sponsorings. Mit den ab der neuen Saison geltenden Regularien für die Trainings- bzw. Warm Up Bekleidung sind die zusätzlichen Werbeflächen klar definiert. Je nach Kleidungsstück gibt es unterschiedliche Flächen, auf denen Logos von Sponsoren platziert werden können. Neben dem Ausrüster, dem Ärmel-, sowie dem Trikotsponsor darf ein zusätzlicher Partner einen Platz auf der Warm Up Kleidung besetzen. Daraus ergibt sich in den Ligen der DFL die Möglichkeit, zwei zusätzliche, unterschiedliche Rechte zu vermarkten: die Trainingswear-Partnerschaft und die Spieltagskleidung.

Welche Möglichkeiten gibt es für Rechtehalter?

Für eine Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Vereinen in Sachen Trainingswear und Warm-Up-Bekleidung sind mehrere Möglichkeiten vorstellbar. So könnten die beiden neuen Einzelrechte als Modul paketiert werden und den Hauptsponsoren als Upgrade angeboten werden. Auch potenzielle neue Trikotsponsoren könnten durch die große Social Media Reichweite, die durch dieses Paket dazukommt, von einem Hauptsponsoring überzeugt werden.

Eine weitere Option ist es, die Trainings- und Aufwärmkleidung getrennt voneinander und von anderen Rechten zu vermarkten. So können Rechtehalter die Zahl ihrer Partner erhöhen und die Einnahmequellen diversifizieren.

Der Merge der beiden Rechte zu einer Trainingswear-Partnerschaft ist ebenfalls eine Möglichkeit. So gibt es sozusagen einen weiteren Hauptpartner, der vor allem unter der Woche beim Training, sowie beim Aufwärmen und Cool Down am Spieltag auftritt. So erhält dieser Sponsor doppelte Medialität durch die Social Media Aktivitäten der Spieler und des Clubs unter der Woche, sowie durch die Sichtbarkeit im TV am Spieltag.

Ganz egal, wofür sich Unternehmen und Vereine letztendlich entscheiden: die Vermarktung der Trainings- und Spieltagsbekleidung ist ein Potenzial, das beide Parteien nicht ungenutzt lassen sollten.

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