Warum Fußballtrikots beliebter als je zuvor sind und wie Sponsoren davon profitieren können
Jedes Jahr warten Fans auf der ganzen Welt gespannt auf die neuen Trikots ihrer Lieblingsvereine und -spieler. Vereine wie der FC Bayern München oder Real Madrid verkaufen derzeit jeweils rund 3 Millionen Trikots pro Jahr. Immer häufiger sieht man sie auch im Alltag. Nicht nur beim Sport, sondern auch als Lifestyle-Streetwear-Piece in der Stadt, bei der Arbeit und in der Freizeit tragen Menschen ihre Trikots - und die Verkaufszahlen steigen. Dieser Insight gibt einen Überblick darüber, warum Trikots beliebter denn je sind und wie Trikotsponsoren davon profitieren können.
Carl Zander
Veröffentlicht am August 1st, 2024
In diesem Insight:
Die Geschichte des Fußballtrikots ist so alt wie der Sport selbst. Früher erinnerten die Trikots eher an Fußballhemden - mit Kragen, Knöpfen und langen Ärmeln. Im Laufe des 20. Jahrhunderts änderte sich das Aussehen stark und die Funktionalität der Trikots rückte immer mehr in den Vordergrund. Mittlerweile stehen Technologie und Material bei der Herstellung im Fokus, aber auch das Design ist wohl wichtiger denn je, denn für die Fans sind Trikots zu einem Symbol der Zugehörigkeit und Identifikation mit dem Verein geworden.
“Bringen wir es auf den Punkt: Trikotdesigns haben in der Fußball-Kultur ein hohes Gut. Sie sind mehr als nur Sportbekleidung, sie sind Streetwear - sie sind ein Statement. Und der FC Versailles hat das diesen Sommer eindrucksvoll bewiesen, quasi durchgespielt”, sagt Niko BACKSPIN. Und er muss es wissen: Niko BACKSPIN bezeichnet sich als Gatekeeper, wenn es darum geht, Urban Culture mit authentischer Zusammenarbeit im Sport und Marketing zu verknüpfen.
Gründe für die steigende Beliebtheit
Zum einen spielt die emotionale Bindung an Vereine und damit der Trikotkauf als Ausdruck von Loyalität eine Rolle. Vor allem aber hat das Trikot auch in der Popkultur an Bedeutung gewonnen. Immer mehr Prominente und Influencer tragen Fußballtrikots - auch als modisches Statement. Der Trend heißt Blokecore und erschließt neue Zielgruppen und Reichweiten, auf Instagram gibt es über 85.000 Posts mit dem Hashtag. Vor allem Retrotrikots sind beliebt, weshalb sogar Designerlabels Mode im Trikotlook anbieten. Für eine Kollaboration zwischen Adidas und Balenciaga war das Model Bella Hadid in einem solchen zu sehen. Auch der mittlerweile verstorbene Virgil Abloh, Gründer von Off-White und später Kreativdirektor bei Louis Vuitton, hat Fußballtrikots als Teil seiner Kollektionen verwendet. Off-White hatte spezielle Trikots in Zusammenarbeit mit Nike herausgebracht, die oft klassische Fußballästhetik mit modernen Streetwear-Elementen vermischen. Und die Liste der Designer und Fashion Brands, die Trikots als Stilmittel genutzt haben, ist lang: Gosha Rubchinskiy, Palace, Adidas, etc.
Retro ist wieder in
Doch auch manche Vereine entwerfen ihre neuen Trikots im Retrolook – ein Beispiel dafür ist das Trikot des Liverpool FC für die kommende Saison. Sich an Trends zu orientieren ist für die Vereine von Interesse, denn für sie stellen Trikotverkäufe eine relevante Einnahmequelle dar - der FC Barcelona beispielsweise nahm 2023 knapp 180 Millionen Euro durch Trikotverkäufe ein.
Und auch im Kleinen ist der Hype mit den Trikots skalierbar. “Der FC Versailles hat seinen Trikotverkauf im Vergleich zum Vorjahr versechsfacht. Wow. Wie? Durch clevere Marketingstrategien, einer großen Portion Heritage und einem Culture-basierten Ansatz, Seite an Seite mit Partner Kappa”, sagt Niko BACKSPIN.
Wie Trikotsponsoren profitieren können
Für Unternehmen und Brands bietet das Trikotsponsoring zahlreiche Vorteile, wie etwa eine erhöhte Sichtbarkeit als Sponsor durch die hohe Präsenz der Trikots im Stadion und im Alltag. Die Assoziation mit dem Sport emotionalisiert die eigene Marke, was zu einer anderen Markenwahrnehmung und -bindung führt, die sich positiv auf das Markenimage auswirken kann. Durch den Einsatz von Social Media und anderen Online-Plattformen können die Effekte des Sponsorings zusätzlich verstärkt werden. Sponsoren profitieren zudem auch von langfristigen Kooperationen mit Vereinen. Vor allem bei langjährigen Partnerschaften sind einige Sponsoren kaum mehr wegzudenken - beispielsweise Pirelli bei Inter Mailand oder Evonik bei Borussia Dortmund.
Zukunftsaussichten und Trends
Mit Sensoren ausgestattete und besonders atmungsaktive Trikots gibt es bereits. Zudem rücken Themen wie Nachhaltigkeit in Bezug auf die Materialien und Produktionsprozesse in den Vordergrund. Es ist davon auszugehen, dass wir in Zukunft immer mehr technologische Innovationen dieser Art oder auch interaktive Features sehen werden. So könnten beispielsweise eingenähte NFC-Chips den Fans exklusive Informationen über das Trikot, den Verein oder auch den Sponsor liefern. Auch LED-Panels auf den Trikots, die dynamische Werbeflächen für Sponsoren bieten könnten, oder Trikots, die mit Augmented Reality Apps interagieren und so den Fans zusätzliche Inhalte ermöglichen, sind in Zukunft denkbar.
Fazit
Fußballtrikots sind so beliebt wie nie zuvor - ob als Fanbekenntnis im Stadion oder als alltagstaugliche Freizeitkleidung auf der Straße. Die hohen Verkaufszahlen spiegeln wider, wie sehr Trikots im Alltag der Fans angekommen sind. Die damit verbundenen Emotionen und die hohe Sichtbarkeit, auch durch aktuelle Trends, sind eine gute Möglichkeit für Marken, ihre Wahrnehmung und Bindung zu den Fans zu stärken.
Diese Popularität geht jedoch über die reine Fanliebe hinaus. Fußballtrikots haben sich zu einem kulturellen Phänomen entwickelt, das die Grenzen zwischen Sport, Mode und Identität verwischt. Durch die zunehmende Zusammenarbeit von Sportvereinen mit renommierten Designern und Modehäusern wird das Trikot zu einem Symbol für den Crossover zwischen High Fashion und Streetwear. Dies unterstreicht die Rolle von Fußballtrikots als Ausdrucksmittel, das nicht nur Teamloyalität, sondern auch persönlichen Stil und soziale Zugehörigkeit kommuniziert.
Für Marken bietet diese Entwicklung die Chance, nicht nur den sportlichen Aspekt zu betonen, sondern auch modische und kulturelle Narrative zu besetzen. Die Trikots werden dadurch zu einer Plattform für kreative Kollaborationen und Innovationen, die über die traditionelle Sportbekleidung hinausgehen. So können Marken neue Zielgruppen ansprechen und die Verbindung zu bestehenden Fans vertiefen, indem sie deren Leidenschaft für Fußball mit aktuellen Modetrends verbinden.
Letztlich verdeutlicht der Erfolg von Fußballtrikots als modisches Statement, wie sehr die Grenzen zwischen Sport und Lifestyle in einer globalisierten Welt verschwimmen. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für Marken, nicht nur im Sportbereich, sondern auch in der Modebranche Fuß zu fassen und sich in der kulturellen Landschaft zu positionieren.
